Fernwärme: 4 Vor- & Nachteile auf einen Blick!
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Fernwärme ist nach Öl und Kohle der drittwichtigste Heizenergieträger in Deutschland, auf den immer mehr Menschen in Ballungszentren mit hoher Bevölkerungsdichte setzen. Ob sich der Einsatz von Fernwärme aber auch für Ihr Gebäude lohnt, zeigen wir Ihnen in diesem Blogbeitrag. Zudem erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile der Fernwärme und woher diese eigentlich kommt.
Inhaltsverzeichnis
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Was ist Fernwärme?
Fernwärme (auch: Fernheizung) wird über ein Wärmenetz bezogen und gelangt durch ein wärmegedämmtes Rohrsystem in die Haushalte, sodass Raumwärme und Warmwasser erzeugt werden können. Die Produktion der thermischen Energie findet im Kraftwerk statt, wo Wärme als Nebenprodukt der Stromerzeugung entsteht. Zu den zentralen Versorgungseinheiten gehören beispielsweise Blockheizkraft- und Fernheizkraftwerke. Möglich sind aber auch nachhaltige und zentrale Einheiten wie Geothermiekraftwerke, Müllverbrennungsanlagen oder Kraftwerke mit solarthermischer Energieerzeugung. Zu den häufigsten Wärmelieferanten zählen:
Fossile Brennstoffe
Biomasse, Biogas und Abfall
Erdgas, Kohle und Öl
Vorteile von Fernwärme
Sie möchten auf Fernwärme setzen? Behalten Sie dafür stets die lokale Lage des eigenen Fernwärmeanschlusses im Auge. Vorteilhaft ist eine Fernheizung für alle, die in dicht besiedelten Gebieten leben, in denen viele Haushalte an das gleiche Wärmenetz angeschlossen sind. Dadurch fallen die Kosten meist niedriger aus als bei kleineren Gebäuden oder Einrichtungen in Kleinstädten. So ergeben sich besonders für Einwohner in größeren Städten zahlreiche Vorteile:
Übersichtliches Angebot und transparente Kosten
Förderung von Zuschüssen durch einzelne Stadtwerke und Kommunen je nach Ort zwischen 500 und 3000 Euro
Einsatz erneuerbarer Energien möglich
Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Energie
Weniger CO2- Emissionen
Kinderleichte Bedienung der Heizung
Fertigprodukt ohne Beschaffungs- und Nebenkosten
Effiziente Brennstoffausnutzung durch das Kraftwerk
Langfristige Lösung
Die Energie wird gebrauchsfertig geliefert, sodass sie ganzjährig als fertige Wärme zur Verfügung steht. Sie müssen keine Zwischenschritte beachten, um sich an kalten Tagen aufzuwärmen und können die Heizung sofort aufdrehen. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn Sie einen Wintergarten anbauen und auf einen Warmwintergarten statt eines Kaltwintergartens setzen.
Platzsparend
Für Fernwärme werden keine eigenen Heizkessel oder Brennstoffe benötigt, da die Energie über das Wärmenetz ohne Zwischenschritte in die Wohngebäude gelangt. Sollte in Ihrem Technikraum eine Übergabekompaktstation (statt Wärmepumpe) vorhanden sein, sind auch keine zusätzlichen Rohre notwendig. Zudem benötigen Sie nur einen einzigen Speicher, der Ihnen viel Platz erspart.
Keine Wartungskosten
Ohne Heizanlage fallen die gesamten Kosten für Wartungs- und Nebenkosten weg, da die Verbrennung nicht im eigenen Haus, sondern in einem Kraftwerk stattfindet. Dadurch sparen Sie auch Geld für den Schornsteinfeger und Wartungsarbeiten am Heizkessel entfallen. Ein Positiver Nebeneffekt: Sie kommen weder mit Ruß und Rauch noch mit unangenehmen Gerüchen sowie gesundheitsschädlichen Luftpartikeln in Berührung.
Umweltfreundlich
Die Kraft-Wärme-Kopplung punktet mit einer guten CO₂-Bilanz, da durch sie weniger Schadstoffe in die Atmosphäre gelangen. Strom und Wärme werden gleichzeitig erzeugt, wodurch der Verbrauch für die eingesetzte Primärenergie enorm gesenkt wird. Zudem setzen Kunden bei ihren Energielieferanten immer häufiger auf erneuerbare Energien. So lohnt sich Fernwärme besonders in urbanen Ballungsräumen, in denen Kunden auf engstem Raum mit Energie versorgt werden, obwohl sich das Kraftwerk außerhalb des Wohngebiets befindet. Das spielt unter anderem bei der energetischen Sanierung Ihres Heims eine entscheidende Rolle, um richtig Energie zu sparen.
Nachteile von Fernwärme
In Deutschland leben etwa drei Viertel der Bevölkerung in Städten. Je größer die Stadt, desto mehr profitieren Sie als Endverbraucher von kostengünstigen Vertragsangeboten. Allerdings ergeben sich dabei für die große Mehrheit auch Nachteile, wenn sie ein Fernwärmesystem zu ihrer Hauptversorgungsquelle machen:
Die meisten KWK-Anlagen nutzen fossile Brennstoffe
Fernwärmeheizungen sind teurer als Gasheizungen
Wenige Kraftwerke, die komplett auf erneuerbare Energien setzen
Energieträger mit fossilen Brennstoffen möglich (umweltschädlich)
Der fehlende Wettbewerb führt zu einem Monopol
Wärmeverlust durch lange Transportwege
Fernwärmesysteme sind nur lokal begrenzt verfügbar
Kein kurzfristiger Wechsel der Heizungsart (langfristige Bindung über Jahre)
Plötzliche Preisänderungen der Heizkosten während des Vertrags möglich
Lange Bindung
Was auf der einen Seite als langfristige Lösung in puncto ganzjähriger Energieversorgung glänzt, kann sich für viele Endverbraucher auf der Kehrseite der Medaille als echter Zwang herausstellen. So sind Sie meist an hohe Vertragslaufzeiten gebunden und müssen stets mit unerwarteten Preisänderungen rechnen. Das ist besonders in schwierigen Zeiten wie Energie- und Wirtschaftskrisen unvorteilhaft. Wer in der Zwischenzeit einen besseren Vertrag findet, kann den alten nicht von jetzt auf gleich kündigen.
Wärmeverlust
Der Energieerzeuger muss sich in einem Umkreis von 20 km zum Endverbraucher befinden, damit sich der Transport thermischer Energie lohnt. In Rohrsystemen und auf langen Transportwegen geht stets ein Teil der Wärmeenergie verloren, was diese Heizungsart bei noch größeren Entfernungen ineffizient macht. Eine Brennwertheizung vor Ort ermöglicht hingegen einen höheren Wirkungsgrad, für den auch der Schornsteinfeger sorgt.
Hohe Verbrauchskosten
Bei Fernwärmeverträgen fallen häufig intensive Verbrauchskosten über einen längeren Zeitraum an, die vom Energieanbieter jederzeit angehoben werden können. Zudem ist der Wechsel zu einem anderen Anbieter nicht möglich, da der Versorger ein lokales Monopol auf das Wärmenetz hat. So begeben Sie sich in eine lange Abhängigkeit, die sich nur dann auszahlt, wenn möglichst viele Verbraucher in einem größeren Ballungsraum mit Fernwärme versorgt werden.
Begrenzte Umweltfreundlichkeit
Eine überwiegende Mehrheit an Fernwärme-Kraftwerken setzt auf fossile Brennstoffe, die im Vergleich zu erneuerbaren Energien mehr Kohlendioxid ausstoßen. So haben interessierte Kunden keine Auswahlmöglichkeit, wenn sie in einer “ungünstigen Lage” wohnen, in der nur ein einziges Fernwärme-Kraftwerk steht und sie nachhaltiger leben wollen. Zudem wird der Ausstoß von Schadstoffen in die Höhe getrieben, umso älter das Kraftwerk ist.
Fazit
Öl, Gas oder doch Fernwärme? Eine Kraft-Wärme-Kopplung ist deutlich energieeffizienter und klimafreundlicher als die einzelne Strom- bzw. Wärmeversorgung mittels Erdöl oder Gas. Beachten Sie jedoch, dass die Nachteile der Fernwärme überwiegen, wenn Sie in einer Gegend mit niedriger Bevölkerungsdichte wohnen. Zudem können Fernwärmeanbieter auch die eigenen Preise mehrfach erhöhen, ohne dass Sie Ihren Vertrag vorzeitig kündigen können. Allerdings fallen dabei zu Ihren Gunsten die Neben-, Wartungs- und Beschaffungskosten für Heizanlagen im eigenen Haus weg.
Denken Sie darüber nach, ob Fernwärme die richtige Wahl ist? Unsere Finanzexperten geben Ihnen mit viel Wärme und Herzlichkeit die passenden Ratschläge auf den Weg und beraten Sie gerne zu Ihren Finanzierungsmöglichkeiten. So können Sie auf Fördermittel für die energetische Sanierung zurückgreifen oder sich weitere Tipps von uns geben lassen. Überzeugen Sie sich in einem ersten unverbindlichen Angebot.